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Die Migros Bank bedroht einen Kunden aufgrund von 20 Euro


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    Der Mann ist seit zwei Jahrzehnten bei der Migros Bank, er hat mehrere Konten bei der Tochter des Retailriesen: für Lohneingang und Zahlungen, für Vorsorge, fürs Sparen.

    Nun endet die Beziehung – im Krach. Grund ist eine Überweisung von 20 Euro von Ende Februar.

    Damals schickte der Schweizer den Mini-Betrag einer in Mailand lebenden Ukrainerin auf deren Konto bei der dortigen Intesa Sanpaolo.

    20 Euro – dann Riesenwirbel (IP)

    Der Grund: Die Frau ist eine Bekannte der Lebenspartnerin des Migros Bank-Kunden und brauchte dringend den Betrag.

    Bei der Migros Bank gingen Lampen an. Ein Betreuer rief den Kunden an, wollte wissen, was die Beziehung von ihm zur Ukrainerin sei.

    Zehn Tage später folgte die Aufforderung, das Geburtsdatum der Frau und deren Nationalität zu melden.

    Der Kunde spielte zunächst mit. Doch dann überlegte er es sich anders: Er empfand das Verhalten der Migros Bank als unfreundlich.

    So kündigte er alle seine Konten. Die Bank nahm die Trennung ohne weiteren Kommentar zur Kenntnis.

    Am 11. Mai, also letzten Donnerstag, schickte sie ihm dann einen Brief. Unter „Kündigung der Geschäftsbeziehung“ bezog sie sich auf das „Telefongespräch vom 27. April 2023“.

    Entsprechend erhalte der Kunde „wie gewünscht den Saldierungsauftrag als Beilage“. So weit, so normal.

    We Mean It (IP)

    Doch nun kommt’s. „Damit die Saldierung erfolgen kann, müssen bis zum 19. Mai 2023 die folgenden Fragen telefonisch oder schriftlich beantwortet werden:

    Geburtsdatum der Zahlungsempfängerin; Nationalität der Zahlungsempfängerin“.

    Sprich, die Bank lässt nicht locker. Wegen der 20 Euro-Überweisung von Februar macht sie maximalen Druck.

    Wann geboren, welche Heimat, now. Wenn nicht, dann kriegst Du’s mit uns zu tun.

    „Sollten Sie sich bis zu dieser Frist nicht telefonisch oder schriftlich bei uns gemeldet haben, werden wir gezwungen sein, die Konten zu sperren.“

    Migros Bank, Ihre Finanz-Polizei.

    Die Medienabteilung reagierte gestern nicht auf eine Anfrage. Heute schickte sie folgendes Statement:

    “Zu Geschäftsbeziehungen mit tatsächlichen oder vermeintlichen Kund*innen können wir aufgrund des Bankkundengeheimnisses keine Angaben machen.”

    “So oder anders halten wir fest, dass wir potenzielle Kundenanfragen und -anliegen stets gleich behandeln – lösungsorientiert und unter Berücksichtigung von regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen, die unter Umständen vertiefte Abklärungen auslösen.”

    Dass die Bank nicht mit sich spassen lässt, weiss der Kunde seit Anfang Mai.

    Alle seine Daueraufträge sind auf Halten.

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    Author: Debbie Reid DDS

    Last Updated: 1699131962

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