Der deutsche Leitindex näherte sich im Verlauf dem Tief vom Montag bei 14.630 Zählern, das der niedrigste Kurs seit Mitte März war, erholte sich am Nachmittag aber etwas. Letztlich stand ein Minus von 1,08 Prozent bei 14.731 Punkten zu Buche. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,94 Prozent auf 23.797 Zähler. An den europäischen Leitbörsen ging es am Donnerstag moderater abwärts. So verlor der EuroStoxx 50 0,6 Prozent auf 4049,40 Punkte.
Hohe Kursverluste der Aktien von Siemens Energy und in deren Sog auch der Siemens-Papiere haben den Dax unter Druck gesetzt. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) dämmte die Verluste am frühen Nachmittag etwas ein. Die Währungshüter haben nach zuletzt zehn Zinserhöhungen seit Juni 2022 erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert gelassen.
Siemens Energy verlieren mehr als ein Drittel ihres Wertes
Papiere des Energietechnikunternehmens Siemens Energy brachten in der Spitze um knapp 40 Prozent ein. Laut einem Bericht des "SPIEGEL" verhandelt der Konzern mit dem Bund über staatliche Bürgschaften in Milliardenhöhe. Die Aktie des Mutterkonzerns Siemens, der noch rund ein Viertel der Papiere an Siemens Energie hält, gab rund 5 Prozent nach.
Mit Blick auf weitere Einzeltitel im Dax fielen Mercedes-Benz mit einem Abschlag von 5,8 Prozent negativ auf. Die Stuttgarter werden wegen harter Konkurrenz im Autogeschäft vorsichtiger mit der Prognose für das Gesamtjahr. Die Aktien der Branchenkollegen BMW und Porsche AG verloren 3 beziehungsweise 3,5 Prozent.
Die Papiere von Rheinmetall legten dagegen um 1,6 Prozent zu, der Industriekonzern profitierte erneut von guten Geschäften mit Waffen und Munition.
Nach enttäuschenden Kundenzahlen von Hellofresh im dritten Quartal sackte der Kurs des Versenders von Kochboxen zuletzt um rund 9 Prozent auf 22,25 Euro ab. Der starke Euro und die urlaubsbedingt schwächere Nachfrage haben dem Kochboxenversender ein maues drittes Quartal beschert.
Nasdaq bleibt unter Druck, nach Alphabet enttäuscht auch Meta
An den US-Börsen dürften Technologiewerte nach ihrem Kursrutsch auch am Donnerstag unter Druck bleiben. Der Nasdaq 100 notierte zuletzt mit minus 0,98 Prozent auf 14.240 Punkte. Für den Leitindex Dow Jones ging es noch um 0,1 Prozent nach unten. Starke Konjunkturdaten sorgten hier für etwas Entspannung. So hatte sich das Wirtschaftswachstum im Sommer deutlicher als erwartet beschleunigt.
Am Mittwoch hatten insbesondere das enttäuschend verlaufene Cloud-Geschäft der Google-Mutter Alphabet die Anleger verschreckt. Nun gab es schlechte Nachrichten von Meta. Der Facebook-Konzern stellt sich darauf ein, dass der Gaza-Krieg das Geschäft mit Online-Werbung bremsen könnte. Die Aktien von Meta fielen zuletzt um 4,25 Prozent.
Gegen den Trend stiegen die Aktien von IBM um 4,22 Prozent fester bei rund 143 Dollar. Der Computer-Konzern hatte im vergangenen Quartal von seinem Software-Geschäft profitiert.
Im Tarifstreit in der US-Autobranche gibt es nach knapp sechs Wochen mit Streiks eine erste Einigung. Ford und die Gewerkschaft UAW gaben eine Übereinkunft bekannt - die allerdings noch von den Gewerkschaftsmitgliedern abgesegnet werden muss. Die Anleger reagierten dennoch erfreut: Die Anteilsscheine von Ford zogen um 2 Prozent an. Sie hatten zuletzt unter der Unsicherheit rund um den Streik gelitten.
Bitcoin kaum verändert
Der Bitcoin pendelte am Donnerstag kaum verändert um die Marke von 34.215 US-Dollar. Investoren hoffen, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC bald grünes Licht für den ersten Bitcoin-Spot-ETF gibt.
Ölpreise sinken
Die Ölpreise sind am Donnerstag etwas gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Morgen 89,91 US-Dollar. Das waren 22 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 17 Cent auf 85,22 Dollar.
Damit konnten sich die Notierungen am Ölmarkt vorerst stabilisieren, nachdem sie zur Wochenmitte kräftig gestiegen waren. Die Ankündigung Israels, an einer geplanten Bodenoffensive im Gazastreifen festhalten zu wollen, hatte den Ölpreisen am Mittwoch deutlichen Auftrieb verliehen. Der Krieg zwischen Israel und der islamistische Hamas sorgte zuletzt immer wieder für starke Kursbewegungen.
Die Sorge einer möglichen Ausweitung des Konflikts auf andere Länder im Nahen Osten bleibt das bestimmende Thema am Ölmarkt. Gebremst wurde der Anstieg der Ölpreise durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vortag war bekannt geworden, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend um rund 1,4 Millionen Barrel gestiegen waren. Steigende Ölreserven in den USA belasten in der Regel die Ölpreise.
Author: Christopher Morris
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