Polkadot (DOT) zählte zu den am höchsten bewerteten Kryptowährungen im Jahr 2022. Lohnt sich für Anleger ein Investment in DOT?
Auch wenn Polkadot und der blockchaineigene Coin DOT eher zu den unbekannten Kryptowährungen zählen, werden immer mehr Anleger auf die Cyberdevise aufmerksam. Schaut man sich die Marktkapitalisierung an, behauptet sich der Token mit einem Wert von aktuell rund acht Milliarden Dollar – das ist Platz 13 unter den größten Kryptowährungen 2023. 2021 platzierte sich Polkadot sogar mehrere Monate in der Top Ten der größten Coins, wurde allerdings mittlerweile von mehreren anderen Kryptowährungen, wie Solana und Polygon, verdrängt. An welchen Börsen kann man Polkadot kaufen und lohnt sich ein Investment noch?
Polkadot (DOT): Prognose, Chancen und Vorteile im Überblick
Was ist Polkadot (DOT)?
Bei Polkadot und dem zugehörigen Coin DOT handelt es sich hinsichtlich der Marktkapitalisierung um eine der größten Kryptowährungen der Welt. Polkadot ermöglicht unter anderem, dass unterschiedliche Blockchains miteinander verbunden werden können. Sie können so miteinander kommunizieren, auch wenn sie unabhängig voneinander laufen.
Die Polkadot-Community entschied im August 2020, die Anzahl der Token von zehn Millionen auf eine Milliarde zu erhöhen, damit die Verwendung von unzähligen Dezimalstellen vermieden werden kann. Seit dieser sogenannten Redenomination – der Prozess der Änderung des Nennwerts der sich im Umlauf befindlichen Coins – wird nur noch der neue Token unter dem Kürzel DOT gehandelt. Die jährliche Anzahl der Token erhöht sich um zehn Prozent. Damit folgt Polkadot einem inflationären Ansatz, da sich der Bestand der DOT-Coins nicht verringert, sondern mit der Zeit ausgeweitet wird. Langfristig soll die Inflationsrate allerdings sinken. Derzeit befinden sich knapp 1,2 Milliarden Coins im Umlauf bei einer Marktkapitalisierung von rund rund 7,9 Milliarden Dollar.
Wer steckt hinter Polkadot (DOT)?
Ethereum-Mitgründer Gavin Wood hatte die Idee zu Polkadot und konzipierte auch das Protokoll dafür. Zudem sind Robert Habermeier und Blockchain-Profi Peter Czaban beteiligt. Das Projekt startete am 15. Oktober 2017 mit einer Art Crowdfunding-Aktion. Dabei sammelte Polkerdot rund 144 Millionen US-Dollar ein, indem 50 Prozent der damals vorhandenen zehn Millionen Token in einer Auktion verkauft wurden. Die Web3 Foundation, eine Stiftung, die das Projekt vorantreibt, hält davon 30 Prozent und die restlichen 20 Prozent standen für Pre-Launch-Rewards bereit – als Belohnungen für Anleger, die vor der Veröffentlichung das Projekt finanziell unterstützt hatten.
Das grundsätzliche Ziel von Polkadot ist es, einen sicheren und vertrauenswürdigen Austausch von Nachrichten über verschiedene Blockchains zu gewährleisten. Polkadot schafft dafür ein Netzwerk zwischen den unterschiedlichen Blockchains.
Wie funktioniert Polkadot (DOT)?
Die Token sind der Kern jeder Kryptowährung. Bei Polkadot heißen sie DOT. Damit neue Blockchains gestartet und an die Polkadot Relay Chain gekoppelt werden können, werden DOT benötigt. Hinter der Relay Chain verbirgt sich die Kerntechnik, auf der das Konzept von Polkadot aufbaut. An dieser Relay Chain werden unterschiedliche Blockchains von anderen Kryptowährungen angedockt, was erst die Kommunikation der Systeme ermöglicht. Doch sie dienen auch noch anderen Zwecken. Dazu gehören beispielsweise die Governance- und Konsensfindungsmodelle des Polkadot-Netzwerks. Damit ist gemeint, dass mit den DOTS ein Konsens gefunden wird, welche teilnehmende Blockchain einen Block berechnet.
Wer in die Token investieren möchte, kann diese nicht nur direkt über Kryptobörsen wie Coinbase oder Kraken kaufen, sondern kann sie sich auch verdienen. So werden beispielsweise die neu entstehenden DOT an Nutzer ausgezahlt, die ihre Polkadot-Coins aktiv „staken“. Staken bedeutet, dass Nutzer ihre gekauften Polkadot-Coins an die Blockchain verleihen und dafür Belohnungen erhalten, da sie zur Sicherheit des gesamten Systems beitragen. Sie sichern damit das Netzwerk als sogenannte Validatoren ab, was bedeutet, dass stakende Nutzer für die Richtigkeit des System und die darüber abgewickelten Geschäfte sorgen. Als Belohnung erhalten diese Nutzer Polkadot-Coins als Belohnung. Viele Kritiker des Proof-of-Work-Verfahrens sehen im Staking eine energiesparende Alternative – Befürworter sehen in Proof of Stake hingegen eine Zentralisierung.
Krypto-ABC: Die wichtigsten Begriffe verständlich erklärt
Der Fokus am Kryptomarkt liegt klar auf dem Bitcoin. Unter Altcoins versteht man Kryptowährungen, die nach der ältesten Digitalwährung erfunden wurden und eine Alternative zum Bitcoin darstellen. Beispiele dafür sind Ethereum, Cardano oder Solana.
Der Bitcoin ist nicht nur die dem Volumen nach größte, sondern auch die älteste Kryptowährung der Welt. Schon im Oktober 2008 skizzierte Satoshi Nakamoto, das Pseudonym des Bitcoin-Erfinders, in einem Whitepaper mit dem Titel „A Peer-to-Peer Electronic Cash System“, wie so eine virtuelle Währung aussehen könnte. Kurz darauf, im Januar 2009, wurden die ersten Bitcoin geschürft. Weil Nakamoto unter einem Pseudonym agierte, ist bis heute unklar, wer genau den Bitcoin ins Leben gerufen hat.
Transaktionen von Kryptowährungen werden auf der Blockchain dokumentiert. Die Blockchain ist eine öffentliche, dezentrale Datenbank. Die Informationen werden nicht auf einem einzelnen Server, sondern auf vielen tausenden Rechnern gespeichert. „Chain“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Kette“.
Jede Transaktion wird in einem Block gespeichert und an eine Kette der bereits vorhandenen Datensätze angehängt. Deshalb wird die Blockchain auch digitales Kassenbuch genannt. Die gespeicherten Daten können im Nachgang nicht mehr oder nur mit Zustimmung des Netzwerkes geändert werden. So soll ein fälschungssicheres Protokoll entstehen.
Ether ist hinter dem Bitcoin die zweitgrößte Kryptowährung und basiert auf der Ethereum-Blockchain. Im Vergleich zur Bitcoin-Blockchain gilt diese als moderner und leistungsfähiger und soll in Kürze auf das energiesparendere Proof-of-Stake-Verfahren umgestellt werden. Auch Smart Contracts können über Ethereum gehandelt werden. Beliebt ist die Kryptowährung auch, weil NFTs (non fungible Token) oft auf Ethereum basieren und deshalb mit Ether bezahlt werden.
Mining ist das Erzeugen (Schürfen) neuer Coins. Bei diesem Prozess stellen Miner im Fall des Bitcoin die Rechenleistung ihrer Computer zur Verfügung, um komplexe mathematische Aufgaben zu lösen. So werden Transaktionen verifiziert und auf der Blockchain gespeichert. Die Miner werden fürs Bereitstellen der Rechenleistung mit neu generierten Bitcoin belohnt.
Bei einigen anderen Kryptowährungen basiert das Mining dagegen nicht auf Rechenleistung, sondern auf den Anteilen der Netzwerk-Teilnehmer an der jeweiligen Kryptowährung (siehe Proof of Stake). In diesem Fall wird das Mining deshalb auch oft als Staking bezeichnet. Auch dafür bekommen Teilnehmer eine Prämie, also quasi eine Art Verzinsung für ihren Anteil.
Minten bezeichnet das Erstellen eines NFTs (non fungible Token). Mit dem „Prägen“ des Bildes ist in diesem Fall das Hochladen in die Blockchain gemeint.
Die Abkürzung NFT steht für non-fungible Token, also nicht austauschbare Wertmarken. NFTs sind virtuelle Güter, die über die Blockchain gehandelt werden. Oft sind es etwa digitale Bilder oder Sammelkarten. Jeder NFT ist einzigartig. Wer einen kauft, wird in der Blockchain als Eigentümer registriert und kann so beispielsweise ein Echtheitszertifikat für ein virtuelles Bild oder ein digitales Kunstwerk vorweisen.
Mit dem Proof-of-Work-Verfahren werden neue Münzen einiger Kryptowährungen wie dem Bitcoin geschaffen. Dafür stellen die Miner die Rechenleistung des Systems zur Verfügung, um komplexe Aufgaben zu lösen. Wer es zuerst schafft, die Aufgabe zu lösen, darf den Block an die Blockchain anhängen und erhält eine Belohnung in Form digitaler Münzen. Der Proof-of-Work-Ansatz gilt als besonders energieintensiv.
Einige Blockchains basieren auf dem Proof of Stake-Verfahren. Anders als bei Proof of Work werden dabei fürs Mining keine umfangreiche Hardware und große Mengen an Rechenleistung benötigt. Proof of Stake gilt daher als wesentlich energieschonender.
Statt dessen dürfen diejenigen Transaktionen und neue Coins freigeben, die einen besonders hohen Anteil an einer Kryptowährung halten. Sie werden dann Validatoren genannt. Der Prozess beruht auf einem Konsensmechanismus. Je höher der Preis, desto höher die Anzahl der Coins, um am Prozess teilzunehmen.
Smart Contracts sind virtuelle Verträge, die über die Blockchain getauscht werden. Diese treten unter bestimmten zuvor festgelegten Bedingungen selbstständig in Kraft. Insbesondere Banken und andere Finanzinstitute sehen in Smart Contracts einen großen Nutzen. Sie könnten zum Beispiel beim Börsenhandel Intermediäre – also zwischengeschaltete Stellen wie Wertpapierbroker– überflüssig machen.
Die Wallet ist eine Art digitale Geldbörse für Kryptowährungen. Sie ermöglicht es Nutzern, Kryptoguthaben zu kaufen und zu verschicken. Es gibt mehrere Arten von Wallets. Die Hardware-Wallet ist quasi ein USB-Stick, auf dem das Kryptovermögen und die Zugänge eines Nutzers gespeichert sind. Eine Paper-Wallet wird auf Papier ausgedruckt.
Dafür wird ein QR-Code generiert, den man einscannen muss, um Transaktionen zu tätigen. Eine Software-Wallet kommt ohne externe Geräte oder Papierausdrucke aus. Hier werden die Daten in einem Computerprogramm gespeichert. Nutzer dürfen ihre Zugangsdaten nicht vergessen: Sonst bliebe ihnen der Zugriff auf ihr Kryptovermögen verwehrt.
Dieses Krypto-ABC entstammt dem großen Krypto-1x1 der WirtschaftsWoche: Das vollständige Dossier finden Sie hier zum Download
Entwicklung von Polkadot (DOT)
Der native Token DOT ist mit vielen Vorschusslorbeeren 2020 gestartet und konnte schnell durch enorme Kurszuwächse überzeugen. Beim Einstieg im August 2020 lag der DOT-Kurs bei noch rund 2,70 Dollar, wobei es sich hierbei um das Allzeittief handelt. Das aktuelle Allzeithoch erreichte Polkadot am 4. November 2021 bei einem Kurs von 54,98 Dollar. Auffällig ist, dass der Polkadot-Kurs seit der Einführung mehrere Kurszuwächse im zweistelligen Prozentbereich erreichte, trotz Korrektur. Die Nachfrage scheint demnach also groß zu sein.
Die im November 2021 beginnende Korrektur am gesamten Kryptomarkt zeigte sich allerdings auch in fallenden Kursen bei Polkadot (DOT). Seit Juni 2022 konnte Polkadot die zehn Dollar-Marke nicht mehr durchbrechen. Seitdem bewegt sich der Kurs seitwärts. Aktuell notiert der Coin einen Wert von 6,48 Dollar. (Stand: 17. Januar 2023; 13:25)
Prognose: So könnte sich Polkadot (DOT) entwickeln
Bisher ist der Coin nicht an allen Kryptobörsen zum Handel verfügbar, auch wenn das Potenzial groß ist. Eine seriöse Prognose für die Zukunft des DOT-Kurses ist aufgrund der hohen Volatilität des Kryptomarktes und seiner Abhängigkeit von äußeren Faktoren nicht möglich. Dennoch gehen derzeit einige Experten davon aus, dass der DOT-Kurs langfristig weitere Gewinne verzeichnen kann. Allerdings machte im vergangenen Jahr die Inflation der Kryptowährung zu schaffen, wie die Kursentwicklung zeigte. Zudem gibt es große Probleme in der Kryptoszene, wie den FTX-Skandal.
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An welchen Kryptobörsen ist Polkadot (DOT) handelbar?
Es gibt verschiedene Anbieter wie beispielsweise eToro oder Bitpanda, bei denen DOT-Coins gekauft werden können. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, „echte“ DOTs an Kryptobörsen wie Bitfinex, Kraken, Coinbase, Bitstamp sowie CEX.IO und Paymium zu erwerben. Beim Handel auf diesen Kryptobörsen sollten allerdings die möglicherweise anfallenden Handelsgebühren berücksichtigt werden.
Was sind die Vorteile von Polkadot (DOT)?
Polkadots wichtiges Feature ist zweifelsohne die Möglichkeit, Blockchains miteinander zu verbinden und so eine autarke Kommunikation zu ermöglichen. So können Unternehmen mit anderen Blockchains interagieren, indem sie ihre Blockchains mit Polkadot über die systemeigene Relay Chain verknüpfen. Ein weiterer Vorteil von Polkadot besteht darin, dass die Transaktionen über das System besonders schnell ablaufen. Das ist bei anderen Kryptowährungen anders. Viele Experten sehen einen Vorteil darin, dass Polkerdot auf dem Proof-of-Stake-Konzept basiert.
Was sind die Nachteile von Polkadot (DOT)?
Zu den Nachteilen von Polkadot zählt, dass zwei große Konkurrenten am Markt sind – Ethereum und Cardano – die auf ähnliche Ansätze bauen. Zudem könnte es ein DOT-Nachteil sein, dass der Token inflationär ist, da es keine Maximalanzahl an DOT gibt.
Die Inflation bei DOT beträgt aktuell zehn Prozent, soll sich langfristig aber verringern. Allerdings ist noch nicht bekannt, ob dies möglich ist und wie sich die Inflation auf den Preis auswirkt. Andere Kryptowährungen wie Bitcoin, oder seit kurzem auch Ethereum, sind deflationär angelegt. Das bedeutet, dass das Angebot künstlich verringert wird. Durch eine steigende Nachfrage bei geringerem Angebot, könnte dies den Kurs treiben. Dies wäre bei Polkadot aktuell nicht gegeben.
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Author: Kurt Martin
Last Updated: 1704364203
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